Saison 17/18

Uniqa-ÖFB-Cup, Achtelfinale, Austria - Rapid 1:2 (0:1), Saison 17/18

Austria - Rapid 1:2 (0:1)
Ernst-Happel-Stadion, 14.652 Zuschauer, SR Lechner

Tore: Alhassan (51.) bzw. Murg (41.), Schobesberger (78.)

Austria: Penz - Klein, Serbest, Westermann, Salamon (89. Sarkaria) - Holzhauser - Prokop (87.Stark) , Alhassan, Lee (74. Tajouri), Pires - Monschein

Rapid: Knoflach - Auer, Sonnleitner, M. Hofmann, Bolingoli - Petsos, Schwab - Ve. Berisha, Murg (82. Ljubicic), Schobesberger (91. Prosenik) - Joelinton (72. Schaub)

Stimmen zum Spiel:

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, stehen am Ende aber mit leeren Händen da. Wir haben sehr viel mehr für die Offensive, für den Spielaufbau, für die Unterhaltung im Stadion getan. Auch wenn man ein Spiel verliert, hat man heute, denke ich, gesehen, dass wir eines unserer besten Saisonspiele gemacht haben. Beim ersten Tor waren wir zu weit auseinander, beim zweiten müssen wir den Ball wegschlagen. Das sind Kleinigkeiten, die müssen wir besser machen.“

Zur Elfersituation: „Das ist schon bitter, wenn man so verliert. Auch am Sonntag war ein klares Handspiel.“

Goran Djuricin (Rapid-Trainer): „Ich bin sehr erleichtert, das war ein Spiel, wo nur ein Sieg zählt und sonst gar nichts. Die Austria hat uns wirklich alles abverlangt, war in vielen Phasen besser als wir. Die eine oder andere Situation war sicher glücklich, dennoch war es ein verdienter Sieg. Man sieht, dass wir viel Selbstvertrauen haben.“

Quelle: www.orf.at

Spielbericht (Kurier):

Ein Derby hat bekanntlich eigene Gesetze. Wenn dann die Austria und Rapid auch noch im Cup, dem ebenso seine eigenen Gesetze nach gesagt werden, aufeinander treffen, findet dieses Wiener Traditionsduell unter sportlich ganz besonderen Umständen statt.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine im Cup-Bewerb nach zwölf Jahren gewann Rapid 2:1, zum zweiten Mal in Folge innerhalb von vier Tagen. Diesmal mit viel Glück. Aber wieder mit Philipp Schobesberger in ungewohnter Rolle. Diesmal nicht als Kopfballungeheuer, sondern als Freistoß-Spezialist.

Rapid brachte fünf Neue, die Austria nur zwei. Rapid-Tormann Knoflach brachte sich und seine Mannschaft mit einer Schlamperei in Bedrängnis. Die Austria war bestimmend, haderte mit einem vorenthaltenen Elfmeter nach Hand von Schwab. Die erste Top-Chance hatte allerdings Petsos. Der Ljubicic-Ersatz zeigte ein feines Solo, traf aber nicht ins Tor (28.).

Danach wurde die Austria mit einem Holzhauser-Freistoß gefährlich: Westermann köpfelte, der von Knoflach parierte Ball sprang von der Latte zurück, und Knoflach konnte noch vor Klein retten (37.). Die anfangs zähe Partie gewann an Fahrt.

Die Führung
Zum ersten Jubel im Prater setzte Rapid nach einer schönen Kombination an. Schobesberger zu Schwab, dessen Lochpass Thomas Murg fand, der Ex-Austrianer visierte mit links und Erfolg das lange Eck an (41.).

Austria-Trainer Fink drosch vor Frust seine Jacke auf die Betreuerbank, während sich rund drei Viertel des Publikums von den Sesseln erhoben. Rapid hatte als Auswärtsmannschaft also ein Heimspiel bei insgesamt 14.652 Zuschauern im Prater. Aus Freude über die erneute Führung sangen die Fans der Grünen die gesamte Pause durch.

Sie verstummten recht bald, weil die Austria energischer in den zweiten Durchgang startete. Einen Prokop-Schuss blockte noch Mitspieler Monschein, in der 51. Minute stand weder Austrianer noch Rapidler dem Ausgleich im Wege, als Ibrahim Alhassan eine Serbest-Flanke zum 1:1 einnickte. Cup-Goalie Knoflach verflog sich dabei fürchterlich.

Der Ausgleich zeigte Wirkung, die Fehlerquote bei den Hütteldorfern stieg weiter an. Der nun auf die rechte Seite gewechselte Pires machte Druck, im Konter war Schobesberger (wieder einmal) zu eigensinnig (64.).

Elfmeter-Alarm
Sekunden zuvor gab es Elfmeter-Alarm im Rapid-Strafraum. Auer bekam bei einer schlechten Ballannahme das Spielgerät auf die Hand. Doch wie beim 1:0 am Sonntag war das Schiedsrichter-Team gnädig mit den Hütteldorfern.

Weil die Austria immer öfter den Ball hatte, setzte Djuricin auf Konter: Mit Joker Louis Schaub wurde aus Schobesberger der Mittelstürmer – und der Freistoßspezialist. In Minute 78 setzte der Sprinter (der sonst kaum Standards tritt) einen Freistoß aus 24,8 Metern genau ins Kreuzeck. Prädikat sehenswert. „Im ersten Moment war ich selbst überrascht“, sagte der Matchwinner. „Das Spiel von uns war nicht überragend, aber wir sind weiter.“

Denn Monschein traf in der 89. Minute aus kurzer Distanz nur die Latte, somit stand die vierte violette Niederlage in Folge fest. Wie schon am Sonntag entschied Schobesberger das Duell mit dem Erzrivalen – Rapid feiert bereits den fünften Sieg in Folge.

Quelle: www.kurier.at